Geschichte
Bis Beginn des 20. Jahrhunderts war die Schifffahrt Schleswig-Holsteins vornehmlich eine Küsten- und Kleinschifffahrt. Das Gezeitenrevier wurde vornehmlich von Tjalken und Ewern befahren, die sich aufgrund ihres geringen Tiefgangs und dem platten Boden besonders gut für dieses Seegebiet eignen. Als segelnde Frachtschiffe fuhren sie mit regionalen Produkten zu den umliegenden Handelsplätzen. Für viele Ortschaften stellte der Wasserweg die Haupthandelsroute dar, weshalb die Plattbodenschiffe für lange Zeit die Arbeitstiere des Handels waren.
Die 1896 vom Stapel gelaufene Groninger Tjalk LABOR SANITAS wurde im niederländischen Smilde als ein ebensolches segelndes Frachtschiff gebaut, ehemals unter dem Namen EXCELSIOR. Bis in die 70iger Jahre wurde sie über zwei Generationen von der Familie Saien betrieben. Im Laufe der Zeit ist der ursprüngliche Charakter der Tjalk weitgehend erhalten geblieben. Nachträglich wurde ein Dieselmotor eingebaut.
1996 wurde das Schiff in den Niederlanden zu einem Charterschiff umgebaut. Im einstigen Laderaum befinden sich nun ein gemütlicher Tagesraum und die Schlaf- und Sanitärräume. 2006 musste das alte und überwiegend originalgetreue Deckshaus ersetzt werden. Dieses befindet sich nun restauriert und ausgestellt in einer Museumswerft in Vreeswijk (www.museumswerf.ne/roef/).
Im Herbst 2015 wechselte die LABOR SANITAS die Eigner und wird nun vom gemeinnützigen Verein 'Ronja e.V.' unterhalten. Sie liegt jetzt während der Saison in Wyk auf Föhr.
Mit der Unterhaltung und dem Betrieb der Tjalk LABOR SANITAS wird ein Stück Seefahrtsgeschichte der Region des Wattenmeers lebendig gehalten.